Schneeschuhwandern

Schneeschuhwandern -

Die Zukunft? Oder wie ich es sehe

In den vergangenen Jahren hat nicht nur die Zahl der Skitourengeher rapide zugenommen, auch das Interesse an Schneeschuhwanderungen stieg signifikant. Ich finde diese Entwicklung, also die Zunahme der Schneeschuhwanderer, nicht nur sehr erfreulich, sondern äußerst begrüßenswert.

Vergleicht man die Wintersportarten unter verschiedenen Gesichtspunkten,

schneidet das Schneeschuhwandern diesbezüglich sehr gut ab!

Schon bei der Anschaffung der Ausrüstung betragen diese für die  Schneeschuhwanderer deutlich weniger, als für die anderen Skisportarten. Abgesehen von der Bekleidung, die im wesentlichen auch eine Frage des Geschmackes ist, stellt die Anschaffung von ein paar Schneeschuhen mit Stöcken eine heutige Skiausrüstung diese weit in den Schatten. Ausgaben für die Schneeschuhe sind mit max. 400.-€ anzusetzen, während man für das Skifahren oder Skitourengehen nicht mal die Schuhe dafür bekommt. Will man es ganz preiswert haben und dazu mit Profigerät unterwegs sein, ist die Nutzung von Ausrüstung beim Schneeschuh-Wanderführer die Wahl.

Sich auf die Anschaffungskosten zu reduzieren, würde dem großen Erlebnis beim Gehen mit Schneeschuhen und der praktisch fehlenden Verletzungsgefahr nicht gerecht werden. Verletzungen wie beim alpinen Skilauf oder während Skitouren oder gar Kollisionen sind beim Schneeschuhwandern nicht möglich. Es fehlt die Geschwindigkeit in der Bewegung und das Gedränge im Gelände, wie es auf den Pisten häufig zu beobachten ist. Das bedeutet nicht, dass man beim Schneeschuhwandern durch einen falschen Tritt sich im Schnee nicht verletzen könnte. Doch die Dynamik, oder besser gesagt, die fehlende Dynamik verhindert schlimmere Verletzungen. Dabei gibt es sehr wohl Gefahrenstellen im Gelände, die einen Sturz mit schwereren Verletzungen zur Folge haben könnten, deren Auslöser in der Routenwahl und dem damit verbundenen Alpinrisiko geschuldet ist. Ein erfahrener und ausgebildeter Bergwanderführer kennt diese Gefahren und würde seine Teilnehmer diesen niemals aussetzen. 

Lasst uns das Schneeschuhwandern unter ökonomischen Aspekten betrachten. Zunächst denkt man an die Aufwändungen für die Infrastruktur und die Kosten für die Beschneiungsanlagen. Sie schaffen Arbeitsplätze , wenn auch nur saisonal, und bringen Umsatz in die Gemeinden. Gut, ein Schneeschuhwanderer braucht diese nicht und wird neben den vorhandenden Wegen, seine eigene Spur ins Gelände legen wollen. Das wäre sicherlich für die Liftbetreiber ein Verlust. Was der Schneeschuhwanderer für die Gastronomie und Hotellerie bedeuten könnten, müsste man genauer untersuchen und bewerten. Die aktuell erlebte Veränderung des Klimas und die damit verbundenen unsicheren und veränderten Schneebedingungen, werden die Aufwändungen für den Erhalt der Infrastruktur in die Höhe treiben und das Skifahren immer weiter verteuern. Das Schneeschuhwandern benötigt diese Investitionen nicht, was zur Folge hätte, die Belastungen für Umwelt und Natur durch den Energieverbrauch und Einsatz von Kunstmitteln würden ebenso entfallen. Dieser Beitrag zum Natur- und Umweltschutz könnte nicht hoch genug bewertet werden. 

 Wer kennt nicht die Bilder vom staubenden Pulverschnee im verschneiten Wald? Ich kenne auch das Gefühl durch stiebenden Pulverschnee zu fahren. Dennoch, mit solchen Bildern wird eine Handlungsweise vermittelt, die wenig naturverträglich ist. Die Raealität ist oft auch nicht anders, wie es die Erzählungen der Naturschutzranger darlegen. Skitourenspuren durch ein Rauhfusshuhnhabitat sind die Zeugen der Naturbelastung. Auch ein Schneeschuhwanderer könnte verleitet sein, durch eine solche Traumlandschaft seine Trittspuren zu legen. Ich fürchte auch, dass dies in Einzelfällen geschieht. Dabei gehe ich aber davon aus, dass diesen Leuten das Wissen und das Bewusstsein über angemessenes Verhalten in diesem Naturraum und den darin lebenden Tieren unbekannt ist. Ein ausgebildeter Bergwanderführer, wird derartige Situationen umgehen und die Teilnehmer darüber informieren, weshalb man dieses Stück umgeht oder die Spur in eine andere Richtung legt.

Was aber haben alle Wintersportarten gemeinsam? - Ich glaube, allen Wintersportarten ist gemeinsam, dass wir uns in der Natur bewegen und Freude am Schnee haben. Darüberhinaus sehe ich beim Schneeschuhwandern gegenüber dem Skialpin eine länger anhaltende Erlebnis-qualität. Die Abfahrt mit Skier ist meist in wenigen Minuten bewältigt und „braucht Nachschub“ mit der nächsten Abfahrt. Das Schneeschuhwandern erlaubt dem Menschen die Natur in Ruhe wahrzunehmen, zur Ruhe zu kommen und dabei Herz, Kreislauf zu stärken. Das ist übrigens beim Aufstieg beim Skitourengehen auch der Fall und haben daher die beiden Sportarten gemeinsam. Nur wer auf Geschwindigkeit steht, wird diese beim Schneeschuhwandern vermissen. Als eine „kleine Entschädigung“ belohnt das Schneeschuhgehen beim Abstieg mit der Freude des Abwärtslaufens im Tiefschnee, dass die Flocken nur so fliegen. Wenn der Aktionsradius beim Schneeschuhwandern üblicherweise kleiner ist als beim Skialpin oder Skitourengehen, so kann das Schneeschuhwandern einen unvergleichlich großen Erlebnisraum bieten. Schnee-schuhwanderer bekommen Zugang zur Natur mit einer vielfältigen Palette an Eindrücken und Erfahrungen ganz nach dem Bedürfnis des Einzelnen. 

Schneeschuhwandern ist mehr als nur eine Alternative zum Skisport. 

Es ist eine zeitgemäße und gesunde Form der Betätigung im Winter!


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